
Naturschutz
Mit der Arbeit in einer einzigartigen Landschaft geht die Verantwortung einher, Flora und Fauna zu erhalten und die vorhandenen Lebensräume ständig weiter zu optimieren. Hierbei treffen oft verschiedenste Interessen aufeinander.
Biotopgestaltung
Auf unseren Flächen findet eine ständige Lebensraumverbesserung statt, die auf eine Steigerung der Biodiversität und die Förderung gefährdeter Zielarten ausgerichtet ist.
Besonders die landwirtschaftliche Anbauplanung ist stark auf eine Strukturierung der Landschaft mit möglichst vielfältigen Nutzungsformen und diversen Landschaftselementen ausgerichtet. Hierin ist ein hoher Anteil extensiv bewirtschafteter, naturnaher Bereiche enthalten. Neben klassischen Brach-, Blüh- und Äsungsflächen bieten auch gezielt angelegte mehrjährige Schonflächen innerhalb großer Ackerschläge ungestörte Bruthabitate für Kiebitz oder Feldlerche. Der dauerhafte Verzicht auf eine landwirtschaftliche Nutzung von Teilflächen zur Etablierung von Schilfbeständen sowie zur Anlage von Kleingewässern oder Anpflanzungen verdeutlicht ebenso unseren Einsatz für mehr Artenvielfalt. Beispielsweise legen wir hier Eichen- und Obstbaumalleen, Feldgehölze und vielfältige Hecken aus Sträuchern und masttragenden Bäumen an. Diese strukturieren die Landschaft und vernetzen isolierte Biotope miteinander. Vögel finden hier Früchte, Insekten und eine Nistmöglichkeit. Blüten liefern Pollen und Nektar für Hummeln, Wildbienen und Schmetterlinge.
Jungwild- und Gelegesuche
Mit Hilfe einer Wärmebilddrohne suchen wir vor jedem unserer Arbeitsschritte während der Brut- und Setzzeit die zu bearbeitenden Flächen nach Gelegen, Küken und Jungtieren ab. Besonders bei der Wiesenmahd retten wir pro Jahr auch für andere Landwirte insgesamt etwa 50-70 Rehkitze vor dem Mähwerk. Diese haben einen natürlichen Duckreflex und fliehen nicht selbstständig vor der Technik. Auf diesem Wege finden wir auch zahlreiche Junghasen sowie Gelege und Jungvögel von Bodenbrütern wie Fasan, Stockente, Feldlerche oder Kiebitz. Die hiervon betroffenen Bereiche werden bei der Mahd großflächig ausgespart. An bekannten Brutflächen des seltenen Kiebitzes findet besonders auch vor jeder Bodenbearbeitung eine intensive Suche nach Gelegen statt. Diese markieren wir und versehen sie zur Dokumentation des Bruterfolges auch mit Wildkameras. Hierbei findet trotz der Bemühungen des Schutzes vor Landmaschinen häufig eine Prädation durch Raubwild oder Rabenvögel statt.
In Folge eines intensiven Prädatorenmanagements konnten von jährlich etwa 30 markierten Kiebitzgelegen im Jahr 2024 erstmals mehrere Bruterfolge nachgewiesen werden.
Naturschutzprojekte
Als Bewirtschafter und Eigentümer vieler Potentialflächen unterstützen wir jegliche externe Projekte, die einen ökologischen Mehrwert versprechen. Die Renaturierung von Flüssen und Auen oder eine Wiedervernässung von Mooren erachten wir als ebenso zielführend wie den Schutz gefährdeter Boden- und Wiesenbrüter. Wir erarbeiten gern gemeinsame Flächennutzungs- oder Entwicklungskonzepte und passen unsere Bewirtschaftungsweise weiter an tier- und artenschutzrelevante Kriterien an. Auch Besucherlenkungs- und Wegekonzepte sind ein uns ständig begleitendes Thema, um jedem einen nachhaltigen und störungsarmen Kontakt zur Natur zu ermöglichen.
Schutzgebiete
Unsere Flächen liegen im Landschaftsschutzgebiet "Untere Havel" sowie im EU-Vogelschutzgebiet "Untere Havel und Schollener See". Außerdem grenzen sie unmittelbar an das durch weitläufige Schilfgürtel und zahlreiche Altarme geprägte Naturschutzgebiet "Stremel". Hierdurch tragen wir die Verantwortung für den Erhalt und die Gestaltung von FFH- und Natura-2000 Flächen internationaler Bedeutung. Diese bieten eine Rast- und Überwinterungsmöglichkeit für tausende Zugvögel und ein Bruthabitat für seltene Arten wie Kiebitz, Wachtelkönig, Braunkehlchen oder Großen Brachvogel.
Mit einer angepassten landwirtschaftlichen Nutzung, biotopverbessernden und -pflegenden Maßnahmen sowie dem Schutz und Monitoring von Gelegen und Jungvögeln während der Grasmahd und Bodenbearbeitung tragen wir unseren Teil zur Umsetzung des Schutzzweckes bei. Ebenso zielt das im jagdlichen Ehrenamt durchgeführte Prädatorenmanagement auf den Erhalt der vorkommenden, teils stark gefährdeten Arten ab.




