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Jagd

Der Großteil unserer Betriebsflächen ist Bestandteil einer durch Privatpächter genutzten Jagdgenossenschaft. Auf insgesamt über 1.700ha steht hier die Schaffung eines gesunden und artenreichen Wildbestandes im Fokus.

Reviergestaltung

Die  Anlage und Pflege von Biotopen trägt neben dem allgemeinen Ziel der Biodiversitätssteigerung einen maßgeblichen Anteil zur Lebensraumverbesserung für Hoch- und Niederwild bei. Ausreichend Ruhe, Äsung und Deckung sind hierbei die wichtigsten Faktoren. Wildruhezonen und Sichtschutzpflanzungen reduzieren menschliche Störungen. Hecken, Gehölze und Obstbäume, wildtierfreundliche Fruchtfolgen und Zwischenfrüchte, Dauerkulturen und ein hoher Anteil Brach-, Blüh- und Äsungsflächen bieten dem Wild geeignete Brut- und Setzhabitate sowie ein vielfältiges Nahrungs- und Deckungsangebot zu allen Jahreszeiten.

Darüber hinaus investieren die Pächter im jagdlichen Ehrenamt hohe Summen, um flächendeckend auch außerhalb unserer betrieblich genutzten Bereiche einen attraktiven Wildlebensraum zu schaffen. Durch die gute Zusammenarbeit mit weiteren Flächeneigentümern findet eine Lebensraumoptimierung auf sämtlichen Jagdpachtflächen statt. Huderstreifen und flach gemulchte Schneisen bieten dem Niederwild eine Möglichkeit zur Körperpflege sowie zum Trocknen und Aufwärmen. Eine hohe zweistellige Zahl regelmäßig bestückter Salzlecken versorgt das Wild mit benötigten Mineralstoffen. Angelegte Suhlen helfen besonders im Sommer gegen Durst, Hitze und Parasiten.

Jagdkonzept

Entgegen der verbreiteten Einstellung "Wald vor Wild" ist die wirtschaftliche Nutzung des Lebensraums von Wildtieren nachhaltig an deren Bedürfnisse anzupassen. Der Schutz von Anpflanzungen und gefährdeten Ackerkulturen durch Zäune oder Vergrämungsmaßnahmen sowie die Schaffung eines alternativen Äsungsangebotes sind kosten- und arbeitsintensiv. Hierdurch ist aber eine Ressourcennutzung möglich, die nicht auf unverhältnismäßig hohe Abschusszahlen zulasten des Wildes angewiesen ist. Vielmehr ist dieses als fester Bestandteil eines intakten Ökosystems in Wald und Feld zu betrachten.
Eine Intervalljagd an wenigen Zeitpunkten stellt sicher, dass über weite Teile des Jahres Jagdruhe herrscht. Besonders Einstände und Äsungsflächen sollen ungestörte Rückzugsorte bieten, an denen das Wild seinem natürlichen Tagesrythmus nachgehen kann. Bei erheblichen Wildschäden wird neben individueller Schwerpunktbejagung eine jährliche Gesellschaftsjagd durchgeführt, um bei einmaliger Beunruhigung effektiv in den Bestand eingreifen zu können.
Im Feldbereich findet abseits sensibler Ruhezonen eine intensive Raubwildbejagung statt.

Prädatorenmanagement

Raubwildarten wie Fuchs oder Waschbär passen sich als Kulturfolger gut an die Landschaft an und vermehren sich trotz - oder gerade wegen - dem Einfluss des Menschen mehr denn je. Bodenbrüter und Niederwild wie Kiebitz, Feldlerche, Rebhuhn oder Feldhase leiden hingegen stark unter einer fortschreitenden Lebensraumzerschneidung und der Intensivierung der Landwirtschaft. An den wenigen verbleibenden Rückzugsorten sind vor allem ihre Gelege/Nester und Jungtiere leichte Beute für die flächig und in großer Zahl auftretenden Prädatoren.
Eine gezielte Raubwildbejagung hilft dabei, einen Ausgleich dieses menschengemachten Ungleichgewichtes zwischen Kulturfolgern und Kulturflüchtern herzustellen. Nur durch eine Reduktion der Beutegreifer - insbesondere nichtheimischen, invasiven Arten wie Waschbär, Marderhund und Mink - kann unsere heimische Fauna erhalten werden. Hierzu kommen auch verschiedene Lebendfallen zum Einsatz. Die jährliche Überwachung von Schlupf- und Bruterfolgen in ausgewählten Bereichen lässt bereits deutliche positive Auswirkungen erkennen.

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